Zeichen setzen und Flaggen hissen am IDAHOT

Am 17. Mai 1990 beschliesst die Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion WHO Homo­sex­u­al­ität aus ihrem Diag­noseschlüs­sel der Krankheit­en zu stre­ichen. Mit einem Vorstoss im Stad­trat fordern nun Stadträtin Tabea Rai und Stad­trat Mohamed Abdi­rahim vom Bern­er Gemein­der­at, dass die Stadt Bern jew­eils am 17. Mai Regen­bo­gen- und Trans­fah­nen hisst.

Seit 2005 find­et jew­eils am 17. Mai – in Erin­nerung an die Entschei­dung der WHO – der IDAHOT (Inter­na­tion­al Day against Homo­pho­bia and Trans­pho­bia) statt. An diesem Aktion­stag weisen jew­eils LGBT+Gruppen auf der ganzen Welt auf die Diskri­m­inierung und Bestra­fung von Men­schen, die in ihrer sex­uellen Ori­en­tierung oder Geschlecht­si­den­tität von der Het­ero­nor­ma­tiv­ität abwe­ichen, hin.

Noch immer auf der Liste der psy­chis­chen Störun­gen aufge­führt ist «Trans­sex­u­al­ität». Noch immer sind dadurch trans Men­schen entwürdi­gen­den, kom­plizierten Proze­duren und Fremd­be­gutach­tun­gen aus­ge­set­zt, um etwa ihren Per­so­n­en­stand ändern zu kön­nen.

Auch heute haben Men­schen, welche sich ausser­halb der Het­ero­nor­ma­tiv­ität befind­en, nicht die gle­ichen Rechte wie etwa ein cis Mann mit het­ero­sex­ueller Ori­en­tierung. Men­schen in gle­ichgeschlechtlichen Part­ner­schaften kön­nen beispiel­sweise wed­er heirat­en, noch Kinder adop­tieren – und zeigt auf, dass in der Schweiz noch nicht alle Men­schen die gle­ichen Rechte haben.

Stadträtin Tabea Rai (AL) und Stad­trat Mohamed Abdi­rahim (JUSO) haben deshalb heute Abend im Bern­er Stad­trat die inter­frak­tionelle Motion «Die Stadt Bern set­zt ein Zeichen gegen Homo- und Trans­pho­bie und Diskri­m­inierung wegen der Geschlecht­si­den­tität und/oder sex­uellen Ori­en­tierung» ein­gere­icht. Mit der Motion wird der Gemein­der­at aufge­fordert, jew­eils am 17. Mai in der Stadt Bern 50 Regen­bo­gen- und 50 Trans­fah­nen zu hissen. «Als mod­erne und pro­gres­sive Stadt müssen wir für andere Städte ein Vor­bild sein und an diesem Tag ein Zeichen set­zen», schreiben Tabea Rai und Mohamed Abdi­rahim in ihrer Eingabe.

Ein Zeichen gegen Homo­pho­bie, Bipho­bie und Trans­pho­bie. Ein Zeichen gegen die struk­turelle Diskri­m­inierung, ein Zeichen für diesel­ben Rechte für alle Bürger*innen.