Zehn Jahre «Luststreifen» in Basel

Das «Queer Film Fes­ti­val Basel» find­et vom 28. Sep­tem­ber bis am 1. Okto­ber statt und feiert in diesem Jahr das zehn­jährige Jubiläum.

Das Lust­streifen-Team in diesem Jahr

Aus der Idee einiger Mit­glieder der «Homo­sex­uellen Arbeits­gruppe Basel» einen Event zu kreieren, der dem Vere­in mehr Öffentlichkeit ver­schafft, ist ein Fes­ti­val mit inter­na­tionaler Bekan­ntheit ent­standen. Von seinen Anfän­gen bis hin zum diesjähri­gen Jubiläum hat sich das Fes­ti­val also stets weit­er­en­twick­elt. In den ersten bei­den Jahren wurde der Schw­er­punkt auf schwule Filme gelegt, bald jedoch wurde das Team divers­er und so auch der Fokus des Fes­ti­vals.

Nun wird auf Filme mit ein­er kri­tis­chen Hal­tung zur het­ero­nor­ma­tiv­en Gesellschafts- und Geschlechterord­nung geset­zt, um Iden­tität­snor­men und Geschlechter­stereo­type in Frage zu stellen. Das Fes­ti­val möchte den Zeit­geist erfassen und mit den Fil­men wie auch mit dem Konzept immer wieder neue und andere Bilder, Geschicht­en und Iden­titäten auf die Lein­wand brin­gen. Mit­tler­weile gehen Ein­re­ichun­gen aus der ganzen Welt ein. Neben Spiel- und Doku­men­tarfil­men wird auch viel Wert auf das Kurz­film­pro­gramm gelegt. Dieses Jahr gibt es daher sog­ar zwei Kurz­film­blöcke, ein­mal die Shorts und dann noch die Liq­uid Porn Shorts.

In den let­zten zehn Jahren hat­te das Fes­ti­val immer einen neuen Fokus. Der Fokus dient dem Team dazu, aktuelle Diskurse aufzu­greifen und der Fil­mauswahl so einen zeit­genös­sis­chen Blick­winkel zu geben. In diesem Jahr lautet der Fokus «The Future is Queer».

Der gewählte Fokus macht dabei eine Anspielung auf die Protest­märsche, die sich dieses Jahr über den ganzen Globus erstreckt haben. Kaum ein Tag verge­ht, ohne dass neue Nachricht­en aus dem Spek­trum queer-fem­i­nis­tis­ch­er The­men medi­al ver­han­delt wer­den. Es wird auch von ein­er neuen Welle des inter­sek­tionalen Fem­i­nis­mus gesprochen.

Den Aktivist*innen, Politiker*innen, Studieren­den und Protestieren­den sind die ver­schiede­nen Aspek­te jedoch seit Jahrzehn­ten bewusst; sie ste­hen im Zen­trum ihrer wis­senschaftlichen und poli­tis­chen Arbeit. Der gegen­wär­tige medi­ale Hype zeigt ein neues Selb­st­be­wusst­sein der queer-fem­i­nis­tis­chen Bewe­gung, welche mit­tels Hash­tags, Demon­stra­tio­nen, poli­tis­chen Vorstössen und juris­tis­chen Mit­teln erfol­gre­ich den öffentlichen Diskurs mit­gestal­ten. Sowohl mit der Fil­mauswahl als auch der Grafik will das Fes­ti­val dieses Selb­st­be­wusst­sein wider­spiegeln, darum wurde bei der Gestal­tung der Plakate die Ikono­grafie von Demon­stra­tionss­childern aufgenom­men. «Lust­streifen» stellt sich damit in die Rei­hen der Protestieren­den.

Infos zum Fes­ti­val, zum Rah­men­pro­gramm und zu den Fil­men gibt es unter luststreifen.ch

GAYRADIO wird in der Sendung vom Son­ntag, 24. Sep­tem­ber ab 19 Uhr aus­führlich mit dem Lust­streifen-Team über das diesjährige Basler Film­fes­ti­val sprechen.