Pride in Zürich: Sicherheit für LGBT-Flüchtlinge

Rund 19’000 Men­schen gin­gen am Zurich Pride Demon­stra­tionsumzug unter dem Mot­to «No Fear To Be You – Sicher­heit für LGBT-Flüchtlinge» auf die Strasse.  Bei strahlen­den Son­nen­schein marschierten 14’000 Men­schen beim Umzug mit, weit­ere 5000 Men­schen ver­fol­gten die Parade vom Strassen­rand aus. Eine sehr erfreuliche Bilanz: Die Teil­nehmerzahl erhöht sich im Ver­gle­ich zum Vor­jahr um 7000 Per­so­n­en. 

Love is Love is Love is Love is Love! (Foto: Fabio Huwyler)

Die Eröff­nungsrede von FDP-Nation­al­rätin Christa Mark­walder Zuvor hat­ten die vier nationalen Dachor­gan­i­sa­tio­nen (Regen­bo­gen­fam­i­lien, Pink Cross, LOS, TGNS und FELS) die Anwe­senden begrüsst; Queer­amnesty und TGNS hat­ten Geschicht­en von LGBT-Geflüchteten vorge­le­sen.

Neue Demonstrationsroute hat sich bewährt

Der Umzug set­zte sich um 14 Uhr vom Mün­ster­hof Rich­tung Hel­ve­ti­aplatz in Bewe­gung. Die zahlre­ichen Wagen und Fuss­grup­pen ver­schieden­er Vere­ine, Organ­i­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen aus der LGBT-Com­mu­ni­ty präsen­tierten sich den zahlre­ichen Besucher*innen und forderten absolute Gle­ich­stel­lung. Die Parade ver­lief friedlich.

Forderung nach sexueller Identität und Orientierung als Fluchtgrund

Nach der Demon­stra­tion ging das Pro­gramm auf dem Kaser­nenare­al beim Zurich Pride Fes­ti­val weit­er. Es hiel­ten der Zürcher Gemein­der­at­spräsi­dent Peter Küng (SP), die Zürcher Regierungsrätin Jacque­line Fehr (SP), der geflüchtete Homo­sex­uelle Vik­tor aus Kir­gis­tan und die Basler Nation­al­rätin Sibel Arslan (Bas­tA) flam­mende Voten für die rechtliche Sicher­heit von LGBT-Flüchtlin­gen und ern­teten für ihre entschlosse­nen Forderun­gen tosenden Applaus. Vik­tor erzählte, wie er in Kir­gis­tan von der Polizei auf­grund sein­er sex­uellen Ori­en­tierung schw­er mis­shan­delt wurde. «Mein einziger Wun­sch ist es, in der Schweiz Schutz zu bekom­men», sagte er mit beben­der Stimme. Peter Küng forderte entschlossen, «dass kein Men­sch in ein Land zurück­geschafft wer­den darf, in dem er oder sie wegen sein­er Iden­tität oder Sex­u­al­ität von Geset­zes wegen eine Gefahr befürcht­en muss». Auch Jacque­line Fehr ist sich sich­er: «Es ist unsere Pflicht, Men­schen Zuflucht zu gewähren, die vor ein­er Gesellschaft fliehen, wie auch wir in Europa sie noch vor eini­gen Jahrzehn­ten gekan­nt haben». Sibel Arslan ver­glich die Zurich Pride mit den Zustän­den in Istan­bul, wo eine Pride gewalt­sam aufgelöst wurde. Sie machte den Men­schen Mut, weit­er­hin für ihre Rechte auf die Strasse zu gehen und nahm die Forderun­gen der Zurich Pride entschlossen auf. «Ich habe eure Forderun­gen gehört und werde sie in Bern ein­brin­gen», rief sie ein­er tosend applaudieren­den Menge zu.