Pink Cross bedauert Entscheid des Ständerats zum Blutspendeverbot

close up on arm of blood donor while donating blood on black and white tone

Pink Cross sieht den Bundesrat in der Pflicht nach ablehnendem Entscheid des Ständerats zur Aufhebung des Blutspendeverbots für homosexuelle Männer

Pink Cross bedauert den Entscheid des Stän­der­ats, das diskri­m­inierende und ver­al­tete Blut­spende­ver­bots für homo- und bisex­uelle Män­ner nicht aufzuheben. Der Dachver­band ver­weist auf das Heilmit­telge­setz, das allein das Risikover­hal­ten als Auss­chlusskri­teri­um vor­sieht und fordert den Bun­desrat auf, seine im Gesetz fest­ge­set­zte Ver­ant­wor­tung wahrzunehmen.

Mit ein­er Mehrheit von 22 Stim­men hat sich heute der Stän­der­at gegen eine Aufhe­bung des Blut­spende­ver­bots für Män­ner, die Sex mit Män­nern haben, (MSM) entsch­ieden. Dabei fol­gt der Stän­der­at nicht dem Nation­al­rat und ignori­ert zahlre­iche Empfehlun­gen von Insti­tu­tio­nen des Gesund­heitswe­sens, wie der Dachor­gan­i­sa­tion der Blut­spende des SRK und des Gericht­shof der europäis­chen Union, die ein­hel­lig die Posi­tion vertreten, dass nicht die sex­uelle Ori­en­tierung als Auss­chlusskri­teri­um aufge­führt wer­den soll, son­dern allein das Risikover­hal­ten auss­chlaggebend ist. Nach der Annahme der Motion von Nation­al­rätin Ros­marie Quad­ran­ti (BDP) durch den Nation­al­rat wäre es für den Stän­der­at eine Chance gewe­sen, die diskri­m­inierende Regelung zu been­den, und sich allein auf das Heilmit­telge­setz zu stützen, welch­es eben­falls nur das Risikover­hal­ten als Auss­chlusskri­teri­um auf­führt.

Pink Cross sieht nun den Bun­desrat in der Pflicht, seine Ver­ant­wor­tung wahrzunehmen und beim Schweiz­erischen Heilmit­telin­sti­tut swissmedic zu inter­ve­nieren. René Schegg, Geschäft­sleit­er von Pink Cross:

Dem von vie­len als pro­vi­sorisch erachteten Zugang nach 12-monatiger Absti­nenz bei Män­ner, die Sex mit Män­ner haben, muss nun eine Regelung geschaf­fen wer­den, die nicht der­art welt­fremd und weit­er­hin diskri­m­inierend ist. Dies kann nur bedeuten, dass die Empfehlung zahlre­ich­er Exper­tin­nen und Experten nun endlich Real­ität wird, indem das im Gesetz ver­ankerte Kri­teri­um des HIV-Risikover­hal­tens beurteilt wird und nicht die sex­uelle Ori­en­tierung. Pink Cross fordert die sofor­tige Stre­ichung der Frage zu der sex­uellen Ori­en­tierung aus dem Frage­bo­gen.

Das HIV-Risikover­hal­ten wird im Frage­bo­gen vor der Blut­spende trotz­dem abge­fragt, ausser­dem wer­den sämtliche Spenden auf ver­schiedene Krankheit­en (auch HIV) getestet. Somit ist die Sicher­heit nach wie vor gewährleis­tet.