Niemand darf wegen seiner Geschlechtsidentität benachteiligt werden

Auf Anre­gung von Pre­mier­min­is­ter und «Anti-Trump» Justin Trudeau hat soeben das kanadis­che Ober­haus ein umfassendes Gesetz zum Schutz und zur Gle­ich­berech­ti­gung von trans* Men­schen beschlossen. Bere­its im Herb­st hat­te das Unter­haus zuges­timmt. Damit wird in Kana­da geset­zlich fest­geschrieben, dass nie­mand vom Staat wegen sein­er geschlechtlichen Iden­tität benachteiligt wer­den darf.

Justin Trudeau (Bild: Pride Toron­to)

Men­schen kön­nen in Kana­da jet­zt für Reisepässe und Ausweise bei den Angaben zum Geschlecht eine dritte Option wählen. Zudem haben die Prov­inzen – diese sind in Kana­da für Erziehung, Gesund­heit und Soziales zuständig – Geset­ze ver­ab­schiedet. Beispiel­sweise wur­den in Ontario Angaben zum Geschlecht auf Führerausweisen und Ver­sicherungskarten gestrichen. Und in British Colum­bia kön­nen Bürg­er das Geschlecht auf der Geburt­surkunde ändern lassen, ohne vorher einen oper­a­tiv­en Ein­griff vol­l­zo­gen haben zu müssen.

Kana­da gilt als Vor­re­it­er bei den Recht­en für les­bis­chen, schwulen, bi, trans* und inter* Men­schen. Unter Pierre Elliott Trudeau – der 15. Pre­mier­min­is­ter Kanadas und Vater von Justin – wur­den homo­sex­uelle Hand­lun­gen 1969 weit­ge­hend entkrim­i­nal­isiert. Sex­uelle Min­der­heit­en wer­den seit 1982 in der Ver­fas­sung geschützt und 2005 öffnete Kana­da als viertes Land weltweit die Ehe für gle­ichgeschlechtliche Paare.