LGBT+Community in Israel: «Jetzt sind wir dran mit Neinsagen!»

Am Son­ntag – in Israel ein nor­maler Arbeit­stag – wird gemäss ein­er Mel­dung von Queer.de die israelis­che LGBT+Community lan­desweit streiken. Auf Face­book haben bere­its fast 9’000 Men­schen ihre Teil­nahme an den Protesten zugesichert.

Die Wut der Com­mu­ni­ty hat eine von der Knes­set beschlossene Reform des Leih­mut­ter­schaft­srechts aus­gelöst. Bis­lang durften nur het­ero­sex­uelle Paare Leih­müt­ter engagieren, um ein Kind zu bekom­men. Nun wurde das Gesetz auf die Gruppe der alle­in­ste­hen­den Müt­ter erweit­ert – gle­ichgeschlechtliche Paare und alle­in­ste­hende Män­ner sind dage­gen weit­er­hin aus­geschlossen.

Die Proteste richt­en sich auch gegen den recht­skon­ser­v­a­tiv­en Min­is­ter­präsi­den­ten Ben­jamin Netan­jahu, der vor­erst angekündigt hat­te, dem Gesetz nicht zuzus­tim­men, soll­ten gle­ichgeschlechtliche Paare aus­geschlossen wer­den. Der Druck der Ultra­ortho­dox­en war aber wohl zu gross und er stimmte dem diskri­m­inieren­den Gesetz zu.

Mehrere in Israel tätige Fir­men kri­tisieren die Ungle­ich­be­hand­lung gle­ichgeschlechtlich­er Paare scharf und haben angekündigt, dass sie ihre Mitar­bei­t­en­den erlauben wer­den, am Streik teilzunehmen. Auch viele Gew­erkschaften unter­stützen den Streik – es kön­nte daher am Son­ntag am Ben-Guri­on-Flughafen zu Ver­spä­tun­gen kom­men, warn­ten die Gew­erkschaften der Flughafen­mi­tar­beit­er.