Gemeinsam gegen Hate Crimes am Tag der Menschenrechte 2017

Stop Hate Crime

Stop Hate Crime

Wurde niedergeschla­gen. Fiel auf den Kopf und ein Schädel­hirn­trau­ma war die Folge. Bin seit­dem behin­dert. Er sagte nur: «Du schwule Sau». Dann schlug er zu.

Die Men­schen­rechte sagen ganz klar, dass nie­mand auf­grund der sex­uellen Ori­en­tierung oder Geschlecht­si­den­tität diskri­m­iniert oder Opfer von Gewalt und Hass wer­den darf: LGBT+Rechte sind Men­schen­rechte. Doch es gibt noch viel zu tun – auch in der Schweiz. Noch immer wird homo­phobe und trans­pho­be Gewalt nicht polizeilich erfasst. Dies führt dazu, dass die Opfer Angriffe kaum anzeigen. Ver­lässliche Zahlen zu homo­phober und trans­pho­ber Diskri­m­inierung und Gewalt sind uner­lässlich, um Behör­den und Poli­tik zum Han­deln zu bewe­gen. Auch an Beratung und Unter­stützung fehlt es. Daher braucht es klare geset­zliche Grund­la­gen und Mass­nah­men zum Schutz der Men­schen­rechte von LGBT+Menschen. Alle Has­sver­brechen unter­graben die Würde und den Wert eines Men­schen, der ein­er bes­timmten sozialen Grup­pen ange­hört.

«Transe! Transe! Transe!». Ein­mal mehr wurde ich let­zte Woche ziel­sich­er von ein­er Gruppe männlich­er Jugendlich­er aufs Korn genom­men. Wie meis­tens reagierte ich darauf nicht mehr. Sinn­los. Ver­let­zen tut es mich trotz­dem immer noch. Meine Präsenz fordert sie auf jeden Fall zu ein­er Reak­tion her­aus. Die einen, indem sie mich sex­uell anmachen, die anderen, indem sie mich anpö­beln. Bei­des braucht mein­er­seits viel Energie und verun­sichert mich in meinem labilen Selb­stver­ständ­nis. Wieso kön­nt ihr mich nicht ein­fach in Ruhe leben lassen?

Es sind die unzäh­li­gen Aktivist*innen von ver­schiede­nen LGBT+Organisationen, die eine Kam­pagne ges­tartet haben, um Hate Crimes zu erfassen. Damit soll auch poli­tisch Druck aus­geübt wer­den und auch du kannst mithelfen: Unter­schreibe noch heute den Appell an den Bun­desrat.

Er fragte, ob wir nur Kol­legin­nen seien die *gestikulierte Händ­chen­hal­ten* oder mehr. Ich antwortete «mehr», er begann uns zu belehren, dass wir zu jung seien um zu wis­sen, dass wir uns vom gle­ichen Geschlecht ange­zo­gen fühlen. Er fragte uns, ob wir über­haupt schon mal Sex mit einem Mann hat­ten …

Auch geset­zlich und auf Ver­fas­sungsstufe braucht es einen besseren Schutz vor Diskri­m­inierung und Hass. Ein wichtiger Schritt ist die par­la­men­tarische Ini­tia­tive von Nation­al­rat Math­ias Rey­nard zur Erweiterung der Anti­ras­sis­mus-Strafnorm. Damit kön­nen Aufruf zu Hass und die Täter*innen bess­er ver­fol­gt wer­den. Jed­er Fall von homo- und trans­pho­ber Diskri­m­inierung und Gewalt ist ein­er zuviel!

>Dossier: Sta­tis­tis­che Erfas­sung von Hate Crimes