Gedenken an das Massaker von Orlando

Den Opfern der Tragödie vom 12. Juni in Orlan­do ein Gesicht geben — denn Sicht­barkeit ist unsere Waffe …

Vor einem Jahr verän­derte sich unsere queere Com­mu­ni­ty auf einen Schlag: Ein Mann betritt in den frühen Mor­gen­stun­den des 12. Juni 2016 in Orlan­do den queeren Club «Pulse», erschiesst 49 Men­schen und ver­let­zt über 50 weit­ere und nimmt Geiseln – bevor er nach drei Stun­den selb­st von Polizis­ten getötet wird.

Viele Politiker*innen beeil­ten sich nach dem schreck­lichen Atten­tat das Mas­sak­er in Orlan­do als «einen Angriff auf uns alle» zu beze­ich­nen. Ein Angriff auf uns alle? Nein! Die Tat war ein Angriff auf unsere Lebensweise. Ein Angriff auf die Gemein­schaft der LGBT+ Men­schen, der noch heute für Verun­sicherung sorgt. Zum ersten Mal wurde gezielt ein­er unser­er Schutzräume ange­grif­f­en. Ein Ort, an dem wir uns frei von Diskri­m­inierun­gen und Vorurteilen fühlen kon­nten.

Obschon der UN-Sicher­heit­srat zwei Tage nach dem Atten­tat das Mas­sak­er verurteilte und erst­mals expliz­it kri­tisierte, dass Men­schen wegen ihrer sex­uellen Ori­en­tierung ange­grif­f­en wer­den, hat sich an der staatlichen Ver­fol­gung von homo*, trans* und inter* Men­schen in vie­len Län­dern dieser Welt nichts geän­dert. So stellt die inter­na­tionale Organ­i­sa­tion Out­Right das Atten­tat von Orlan­do in ein­er Erk­lärung zum Jahrestag bewusst in den Zusam­men­hang mit den Ver­schlep­pun­gen in Tschetsche­nien und der jüng­sten Ver­haf­tungswelle in Indone­sien.