Essstörungen bei LGBT-Jugendlichen weit verbreitet

Personenwaage (gewichtsreduktion)

Über die Hälfte aller schwulen, les­bis­chen und trans Jugendlichen weisen Essstörun­gen auf: Dies die erschreck­ende Erken­nt­nis ein­er Studie aus den USA. Damit liegt das Risiko bei LGBT-Teenagern unter ein­er Essstörung zu lei­den um das 11-fache höher als bei gle­ichal­tri­gen Het­ero­sex­uellen.

Ein Resul­tat, das – so find­et Max Krieg in seinem Blog QUER-QUEER PESSIOPTI auf QueerUp – eigentlich nicht ver­wun­dert, wenn men­sch bedenkt, in welch­er gesellschaftlichen religiös-fun­da­men­tal­is­tis­chen Umge­bung LGBT-Men­schen in den Staat­en aufwach­sen müssen. Gut aber, find­et Max Krieg, dass diese Studie den Weg in die Schweiz gefun­den hat – und zum Nach­denken im schweiz­erischen Kon­text anregt.

Gründe für Essensstörun­gen liegen oft in den psy­chis­chen Belas­tun­gen in der Kind­heit. Diese Belas­tun­gen kom­men teils aus den Erwartun­gen der Eltern an ihre Kinder und teils aus dem gesellschaftlichen het­ero­nor­ma­tiv­en Druck.
Bezo­gen auf LGBTI-Kinder stellt Max Krieg sich nun in seinem Post die fol­gende Frage:

Wann wis­sen heute ange­hen­den Eltern, dass sie bei der Geburt ihres Kindes nicht «nur» mit roten Haaren, Linkshändigkeit oder eventuell anderen «Miss­bil­dun­gen», son­dern auch mit les­bisch, schwul und bi ver­an­lagten oder als trans und inter* gebore­nen Kindern rech­nen müssen?

Dies zu ver­mit­teln ist und bleibt die grosse Her­aus­forderung, ist sich Max Krieg sich­er und schreibt weit­er:

Ob das mit dem Unter­richt nach Lehrplan 21 in 15 bis 25 Jahren wirk­lich bewältigt sein wird? In der Zwis­chen­zeit dro­ht aber nochmals eine Gen­er­a­tion von LGBTI-Kindern und jun­gen Men­schen auf dem essens­gestörten, suizidge­fährde­ten, homo‑, trans- und inter­phoben Pflaster auf der Strecke zu bleiben oder wegen man­gel­nder Anerken­nung ihres Seins an sich selb­st lei­den zu müssen.

Hier müssten, meint Max Krieg weit­er, die LGBT-Dachver­bände und auch die regionalen Vere­ine unbe­d­ingt «dran­bleiben». Ger­ade auch bei der Aus­bil­dung der Aus­bilden­ten gebe es ein gross­er Nach­holbe­darf, der – wahrschein­lich auch gegen religiös-fun­da­men­tal­is­tis­chen Wider­stand – anzuge­hen ist! Dabei würde dies doch schlussendlich auch dem Gesund­heitssys­tem zu Gute kom­men.