Christkatholische Jugend: «Unsere Kirche predigt Liebe, also …»

Die Nationalsynode der Christkatholischen Kirche tagt (Bild: christkatholischekirche.ch)

Anfangs Juni fand in Basel die 150. Nation­al­syn­ode der Christkatholis­chen Kirche statt. Und im Ver­laufe der Ver­samm­lung trat die Christkatholis­che Jugend der Schweiz mit einem aktuellen Anliegen vor die Delegierten und den Syn­odal­rat: Die Christkatholis­che Kirche soll sich für die «Ehe für alle» stark machen und nach der Umset­zung auch «kirch­lich ermöglichen».

Die Nation­al­syn­ode der Christkatholis­chen Kirche tagt (Bild: christkatholischekirche.ch)

Die Christkatholis­che Kirche ent­stand durch den Protest und Wider­stand gegen die Dog­men des Ersten Vatikanis­chen Konzils von 1870. Für die Mit­glieder dieser Kirche gilt: Allein Chris­tus und nicht der Papst ist das Haupt der katholis­chen Kirche. Entsprechend «fortschrit­tlich» ist auch das Anliegen der Christkatholis­chen Jugend an die Nation­al­syn­ode der Kirche: «Der christliche Glaube ver­langt von uns, dass wir für unsere Prinzip­i­en ein­ste­hen und bei Unrecht nicht wegschauen». Daher sei es auch richtig, sich poli­tisch zu äussern.

Auf der Web­site christkatholisch.ch erk­lärt Ais­cha Amrein von der Christkatholis­chen Jugend in einem Inter­view die Beweg­gründe ihrer Forderun­gen an die Nation­al­syn­ode. Die einge­tra­gene Part­ner­schaft sei «ein schwach­er Ersatz für die rechtliche Ehe»:

Die heuti­gen Geset­ze räu­men Men­schen unter­schiedliche Rechte ein, nur auf­grund deren sex­ueller Ori­en­tierung. Das ist ein ein­deutiger Fall von Diskri­m­inierung.

Auf die Frage, ob nach der Öff­nung der Zivile­he die Christkatholis­che Kirche gle­ichgeschlechtliche Paare auch «trauen» soll, antwortet Ais­cha Amrein:

Ja natür­lich. Alles andere wäre heuch­lerisch. Liebe ist ein­er der fun­da­men­tal­en christlichen Werte und ein zen­traler Bestandteil des Evan­geli­ums.

In ihrer Eingabe an die Nation­al­syn­ode nimmt die Christkatholis­che Jugend ihre Kirche in die Pflicht und ersucht um ein «öffentlich­es und öffentlichkeitswirk­sames State­ment», dass die Christkatholis­che Kirche die zivil­rechtliche Öff­nung der Ehe für gle­ichgeschlechtliche Paare aus­drück­lich befür­wortet – und nach der Umset­zung auch kirch­liche Trau­un­gen zulässt.

Bish­er bietet die Christkatholis­che Kirche gle­ichgeschlechtlichen Paaren zwei ver­schiedene For­men der Seg­nung an, welche entwed­er im Rah­men ein­er pri­vat­en Feier ausser­halb der Kirche oder im Rah­men ein­er Eucharistiefeier in der Kirche erfol­gt.