Bischof Huonder bleibt sich treu!

Der Churer Bischof Vitus Huonder posiert am Mittwoch, 9. Maerz 2011, nach einer Fruehmesse auf dem Hof in Chur. Anlaesslich einer bereits seit laengerem geplanten Sitzung haben sich gestern Dienstag, 8. Maerz 2011, in Einsiedeln Vertreter der Biberbrugger-Konferenz mit Vertretern der Dekanate des Bistums Chur getroffen. Die Gespraechsrunde sei besorgt ueber die derzeitige aufgewuehlte Situation im Bistum Chur. Generalvikar Andreas Rellstab hatte im Februar wegen Differenzen mit Bischof Vitus Huonder sein Amt zur Verfuegung gestellt. Auch weitere Fuehrungskraefte in der Dioezese demissionierten. (KEYSTONE/Arno Balzarini)
Bischof Huon­der (Bild: bistum-chur.ch)

Bischof Vitus Huon­der «erfreute» uns immer wieder mit Zitat­en aus der Bibel. So auch im Juli 2015, wo er die Todesstrafe für Homo­sex­uelle forderte. Und eigentlich wollte Huon­der mit 75 in den Ruh­e­s­tand. Doch der Papst sagte «Nö» und verknur­rte ihn für weit­ere zwei Jahre.

Wir erin­nern uns: Während eines Kon­gress­es des Forums Deutsch­er Katho­liken im deutschen Ful­da am 31. Juli 2015 zitierte Bioschof Huon­der aus der Bibel:

Schläft ein­er mit einem Mann, wie man mit ein­er Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat began­gen; bei­de wer­den mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kom­men.

Und Huon­der ergänzte, dass hier die Bibel die «göt­tliche Ord­nung» darstelle. Die zitierte Stelle würde «genü­gen, um der Frage der Homo­sex­u­al­ität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben». Für sein Refer­at erhielt der Gottes­mann von den rund 1000 Teil­nehmenden des Kon­gress­es grossen Applaus.

Dass der Papst Vitus Huon­der nun für weit­ere zwei Jahre «verpflichtete», war der Luzern­er Zeitung nicht nur eine Schlagzeile, son­dern ein aus­führlich­es Inter­view wert. Die Antwort auf die Frage, ob er mit Zitat­en aus der Bibel gezielt provozieren wollte, über­raschte nicht:

Das war keine Pro­voka­tion, son­dern ein Hin­weis auf Grund­sätze. Aus meinem Vor­trag wurde ein Satz aus dem Zusam­men­hang geris­sen. Wenn man den ganzen Text liest, kommt nie­mand auf die Idee, dass ich jeman­den vor den Kopf stossen wollte. Ich machte aufmerk­sam auf die Seel­sorge, die pas­torale Liebe auch im Umgang mit homo­sex­uell empfind­en­den Men­schen. Das hat man voll­ständig unter­schla­gen.

Nach sein­er umstrit­te­nen Rede in Ful­da und der doch mehr oder weniger offe­nen Forderung der Todesstrafe für Homo­sex­uelle wur­den gegen Bischof Huon­der bei der Staat­san­walt Graubün­den drei Anzeigen — eine von Pink Cross — wegen öffentlich­er Auf­forderung zu Ver­brechen oder Gewalt ein­gere­icht. Die Behör­den stell­ten allerd­ings das Ermit­tlungsver­fahren ein — die Aus­sage weise «für die Tatbe­stander­fül­lung geforderte Ein­dringlichkeit und Ein­deutigkeit» nicht auf.

Auss­chnitt aus dem Vor­trag von Bischof Vitus Huon­der beim Kongress «Freude am Glauben» des Forums Deutsch­er Katho­liken: